Auszeichnung
Anton Epp ist der Urner Wiesenkönig
Eine einzigartig hohe Pflanzenvielfalt zeichnet die Trockenwiese von
Anton Epp im Seldertal, Silenen, aus. Auch das Rüteli in Isenthal sowie
die Wiese Haltenen in Seelisberg wurden prämiert.
Wiesenkönig Anton Epp (links)
präsentiert zusammen mit seinem gleichnamigen Vater ein Foto seiner
Trockenwiese. Foto: Carmen Epp
Mit der erstmals durchgeführten Wiesenmeisterschaft zeichnet der Kanton
Uri Bäuerinnen und Bauern aus, die sich im besonderen Masse für die
Erhaltung artenreicher Trockenwiesen einsetzen. Unter 68 Bewerberinnen
und Bewerbern hat eine Fachjury die drei schönsten Wiesen ausgewählt. Am
Donnerstag, 28. Oktober, wurden sie prämiert.
Hoher Artenreichtum auf 1200 Metern über Meer
Auf den ersten Blick wirkt die Wiese im Seldertal auf rund 1200 Metern
über Meer oberhalb von Silenen unscheinbar. Es ist eine magere, lückige
Wiese, die im Gegensatz zu ihren fetteren Verwandten nicht mit einem
üppigen Farbenmeer aufwarten kann. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart
sie ihren wahren Reichtum. Spezialisten, welche die Wiese im Rahmen der
Kartierungen zum nationalen Inventar der Trockenwiesen und -weiden von
nationaler Bedeutung untersucht haben, sind auf der Fläche von 195 Aaren
auf 94 verschiedene Pflanzenarten, darunter 31 typische Trockenwiesen-Arten,
gestossen. «Dadurch hatte die Wiese von Anton Epp schon bei der
ökologischen Bewertung der Flächen einen fast uneinholbaren Vorsprung auf
alle anderen Flächen», erklärte Regierungsrätin Heidi Z’graggen an der
Preisverleihung auf dem Hof von Anton Epp im Buchholz 41 in Silenen. Mit
23,5 von 31 möglichen Punkten an der Wiesenmeisterschaft schwang die
Wiese von Anton Epp schliesslich obenaus.
Silber und Bronze an Isenthal und Seelisberg
Mit 20,5 Punkten auf dem 2. Rang der Wiesenmeisterschaft liegt die Wiese
Rüteli im Isental auf 1400 Metern über Meer. Sie wird von Theres und
Robert Bissig-Arnold aus Erstfeld in reiner Handarbeit bewirtschaftet.
Mit 18,5 Punkten zur drittschönsten Wiese im Kanton Uri ausgezeichnet
wurde die Wiese Haltenen oberhalb Seelisberg. Bewirtschaftet wird die
Wiese von Andreas Arnold. «Rund 22 Pflanzenarten, die Trockenwiesen
charakterisieren, finden sich auf der Trockenwiese von Andreas Arnold»,
erklärte Heidi Z’graggen.
Dankbarkeit für grossen Einsatz
Die Regierungsrätin zeigte grosse Bewunderung für die Ergebnisse der
Wiesenmeisterschaft. Die grosse Artenvielfalt, auf die man gestossen ist,
sei keine Selbstverständlichkeit. «Sie ist vielmehr das Resultat einer
langjährigen, sorgfältigen und arbeitsintensiven Nutzung durch Bäuerinnen
und Bauern.» Den Bäuerinnen und Bauern galt schliesslich auch der Dank
für ihren Einsatz. Sie erhielten als Preis einen Kalender mit Fotografien
der schönsten Blumenwiesen im Kanton Uri sowie 20 Franken pro erreichten
Punkt an der Meisterschaft.
Carmen Epp
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